Neue Heimat Berlin ist ein temporärer, ständigem Wandel unterliegender Ausstellungsort, der von der bildenden Künstlerin Stephanie Keitz, der Kunstwissenschaftlerin Joy Kristin Kalu und dem Filmemacher RP Kahl organisiert wird. Deren Wohn- und Arbeitsräume, die sich über zwei Etagen des Vorderhauses der Neuen Hochstraße 50 erstrecken, werden dabei in regelmäßigen Abständen und unterschiedlichen Konfigurationen bespielt.


Der Ort befindet sich in einem derzeit unentschlossenen und viel bewegten Gebiet an der Grenze zwischen Mitte und Wedding, direkt am ehemaligen Mauerstreifen. Die Neue Heimat ruft zudem ein Grenzgebiet zwischen privatem und öffentlichem Raum aus, dessen Konturen in den Ausstellungen verhandelt werden. Die gezeigten Arbeiten oder deren Präsentationen werden dabei in Hinblick auf die räumlichen Gegebenheiten entwickelt und nehmen auf ebenjenes Spannungsfeld von Rückzug und Exposition Bezug. Die Situationen der Kunstrezeption entziehen sich hier den Hierarchien institutionalisierter Ausstellungsräume und laden dazu ein, deren Verhaltenscodes zu unterlaufen.


Im intimen Format einer Private View werden vierteljährlich zu den nur wenige Tage dauernden Ausstellungen Gäste eingeladen, die Interesse daran haben, sich im Gespräch mit den Beteiligten und deren Arbeiten auseinanderzusetzen. Ziel ist es zudem, einen Austausch zwischen experimentellen filmischen Positionen und bildender Kunst zu ermöglichen. Im Mittelpunkt stehen dabei Arbeiten, die sich voraussetzungslos erschließen. Die Neue Heimat Berlin erlaubt es sich, langsam, kontinuierlich und ausstellungsübergreifend an Themen und mit Künstlerinnen und Künstlern zu arbeiten.